Tageslichtwecker versprechen erholsames und natürliches Aufwachen. Das interessiert uns als Schlafonaut natürlich sehr. Da wir selbst noch nie ein solches Produkt verwendet haben, wurde es nun Zeit dafür.
Wir haben uns hier für das Modell HF3520/01 von Philips entschieden. Die Bewertungen sahen überall sehr gut aus, bei amazon schien es das beliebteste Modell zu sein. Dieses wäre bei uns wahrscheinlich auch Nr. 1 gewesen, wenn wir auf der Suche nach einem Tageslichtwecker wären, unabhängig von Testzwecken für Schlafonaut.
Hinweis: Das Produkt wurde uns nicht von Philips zur Verfügung gestellt. Auch liegt keine weitere Beeinflussung dieses Berichts von Seiten Philips vor.
Inhaltsüberblick
Warum gibt es Tageslichtwecker
Tageslichtwecker sollen den natürlichen Aufwachprozess nachempfinden. Frei von künstlichem Licht und gesellschaftlichen Pflichten, die uns noch im Dunkeln von einem Wecker wecken lassen, würden wir eigentlich erst mit der Sonne aufstehen. Kein aufdringlicher Ton würde uns aus unseren Träumen reißen. Unser Körper wird ganz von alleine wach, nur dank dem Tageslicht.
Da diese Vorstellung leider höchstens im Urlaub Realität wird, gibt es diese Wecker. Dabei ist ein Licht eingebaut, das je nach Einstellung immer heller wird, so wie ein Sonnenaufgang und damit den biologischen Aufwachprozess nachempfinden soll.
Was soll damit erreicht werden?
Das Aufstehen soll leichter und natürlicher vonstatten gehen. Während ein schriller Weckton den Körper ruckartig aus dem Schlaf reißt, soll der Körper mithilfe des Tagelichtweckers sanft aufwachen. Ein unerholsames Aufwachen in einer Tiefschlafphase soll damit vermieden werden.
Wieso funktioniert das?
Licht ist ein wunderbarer Taktgeber unserer inneren Uhr und signalisiert unserem Organismus damit Wachheit! Das ist besonders im Winter wichtig, wenn es erst später wirklich hell wird, das gesellschaftliche Leben aber schon morgens in der Dunkelheit beginnt.
Studien:
Mit dem Einfluss von Licht auf unseren Organismus und unsere innere Uhr haben sich schon zahlreiche Studien beschäftigt. Forscher haben sich jedoch auch speziell mit den Aufwachlichtern auseinandergesetzt. Dabei haben sie sich angeschaut, wie der Effekt von (künstlichem) Licht auf das Wohlbefinden und Aufwachen der schlafenden Versuchsteilnehmer ist.
Die Ergebnisse waren positiv. Das Gefühl der Schläfrigkeit am Morgen war bei Einsatz des Lichts weniger ausgeprägt. Auch die Stimmung der Teilnehmer war besser.
Die Studien kannst du hier nachlesen: [1], [2], [3]
Aussehen
Funktionen
Aufwachlicht
Die Kernfunktion des hier von uns getesteten Lichtweckers von Philips ist natürlich die Aufwachfunktion.
Dabei wird die Leuchte ab 30 Minuten vor der eingestellten Aufwachzeit hell. Erst nur ganz leicht, und umso heller, je näher es zur Aufwachzeit geht. Das Maximum ist dann also nach 30 Minuten erreicht. Dieses Maximum kannst du ganz nach Belieben vorher auf einer Skala von 1-20 einstellen. So stimmst du die Lichtintensität ganz auf deine individuellen Bedürfnisse abstimmen.
Wichtig: Diese 30 Minuten sind zwar voreingestellt, kann jedoch auch auf 20, 25 oder 40 Minuten geändert werden.
Farbe des Lichtes
Das Licht beginnt in einem morgendlichen Rot, geht dann über Orange und wird dann zu einem immer helleren Gelb.
Ton
Es soll ja Menschen geben, die schlummern so tief, dass auch Tageslicht nichts bringt. Damit die Umstellung auf einen Tageslichtwecker nicht dazu führt, dass du verschläfst, kommt nach der eingestellten Zeit (20, 25, 30, 40 Minuten) ein Ton.
Diesen Ton kannst du einstellen. Dabei hast du bei diesem Gerät die Auswahl:
- Waldgeräusche
- Klaviermusik
- Vogelgezwitscher
- Zen-Garten
- Meererauschen
- Radio
Auch die Lautstärken des Wecktons kannst du individuell einstellen.
Entfernung
Der Hersteller empfiehlt, das Gerät 40-50 Zentimeter vom Kopf entfernt aufzustellen. Der Nachttisch ist also perfekt. Für eine ideale Wirkung sollte das Gerät etwa auf Kopfhöhe platziert werden.
Gut zu wissen: Zwei Weckzeiten sind einstellbar. Also z.B. unter der Woche und am Wochenende
Einschlaffunktion
Dabei wird das Licht, das du vielleicht für das Lesen deines Buches eingestellt hast, immer weniger intensiv. Gleichzeitig kannst du einen der eingestellten Töne abspielen lassen und so z. B. mit immer leiser werdenden Meeresrauschen einschlafen.
Zeitanzeige
Darüberhinaus verfügt der Wecker natürlich über eine Zeitanzeige als Uhr. Diese Anzeige leuchtet. Wenn du uns Schlafonauten schon länger verfolgst, weißt du: Am besten solltest du jede Lichtquelle in deinem Schlafzimmer ausschalten. So hat die Zeitanzeige in unserem Test auch tatsächlich in der ersten Nacht so geleuchtet, dass sie mich beim Einschlafen gestört hat. Das Gute: In Lichtintensität der Zeitanzeige lässt sich einstellen. In der schwächsten Stufe leuchtet die Uhr so schwach, dass sie keinen störenden Lichtstrahl ins Zimmer wirft. Das ist sehr gut!
Schlummerfunktion
Wir sind absolut kein Fan der Schlummerfunktion, wissen aber auch: Viele können und wollen gerade am Wochenende nicht darauf verzichten. Noch 10 Extra-Minuten und einmal umdrehen. Das geht auch mit diesem Tageslichtwecker. Dazu tippst du, nicht zu heftig, bitte, einfach auf die Vorderseite des Weckers, also auf das Licht.
Aber: Damit stellst du nur den Weckton aus. Das Licht bleibt an. Also besser vom Licht wegdrehen ;). Nach 9 Minuten ist das Schlummern auch wieder vorbei, der Weckton erklingt ein weiteres Mal und sagt: Aufstehen!
WICHTIG: Das Ganze funktioniert nur mit Strom. Ist das Gerät 8 Stunden ohne Strom, gehen deine Einstellungen verloren und du musst alles neu einstellen.
Bedienung
Du bedienst das Gerät zum Einen über die Vorderseite mittels „Touch-Knöpfe“. Das ist hier und da mal etwas umständlich, weil viele Klicks nötig sind, die gewünschte Funktion umzustellen, funktioniert jedoch tadellos. Sollte nicht weiter stören.
Zum anderen verfügt das Gerät am Rand über weitere Tasten, mit denen etwa der Wecker eingeschaltet, das Licht oder die Intensität der Lampe reguliert wird. Auch das ist insgesamt gut gelöst.
Einige Knöpfe, z. B. das Anschalten der Lampe, sind jedoch etwas deplatziert. Unmittelbar daneben befindet sich die Regulierung der Lichtintensität. So kommt man des Öfteren auf den falschen Knopf, auch bei kleinen Fingern.
Unsere Erfahrungen
In diesem Fall habe ich (Fabian) das Gerät getestet. Mein Hauptaugenmerk habe ich auf die Aufwachfunktion, das Displaylicht und die Musik/Töne gerichtet.
Aufwachfunktion
Insgesamt habe ich diese Funktion 10 Tage getestet. Ich empfehle jedem, dem Wecker einen solchen ausreichend langen Zeitraum Zeit zum Testen zu geben. Mein Eindruck des Tageslichtweckers ist positiv. Was mich zunächst zwar etwas irritierte: An keinem Morgen bin ich nur mit dem Licht aufgewacht. Stets war nach 30 Minuten das Vogelzwitschern nötig, um mich aus meinen Träumen zu reißen.
Als dies auch nach 5 Tagen noch so war, stellte ich die Helligkeit von 16 auf 20, also auf Maximum. Auch das machte meinem Körper scheinbar nichts aus, ich wachte nicht auf. Das kann natürlich daran liegen, dass der Kopf zur anderen Seite gedreht ist. Aber eigentlich erleuchtet das Licht das Zimmer schon so stark, dass das Gesicht dennoch die Helligkeit sehr gut wahrnimmt.
Aber ist das nun schlecht, wenn ich nicht mit dem Licht aufgewacht bin? Hat der Tageslichtwecker dann nicht seinen Zweck verfehlt?
Nein, ich denke nicht. Entscheidend ist das Wohlbefinden beim Aufwachen. Unser Körper nimmt das Licht des Weckers sehr wohl wahr. Über Rezeptoren an der Haut „erkennt“ der Organismus das Licht und bereitet sich damit auf das Aufwachen vor. Ob jemand durch das Licht tatsächlich auch aufwacht, hängt stark von der eigenen Lichtempfindlichkeit, der Entfernung und der Schlafposition ab.
Mein Empfinden am Morgen war stets sehr gut. Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, gerade aus dem Schlaf gerissen worden zu sein. Da ich vor und nach dem Test einen klassischen Wecker genutzt habe, kann ich das sehr gut bewerten. Mit Aufwachlicht fühlte ich mich besser.
Das Licht war, auch auf höchster Stufe, nach meinem Empfinden nicht grell. Ich hatte also nicht das Gefühl, davon am Morgen geblendet zu werden.
Das Licht als Lampe
Darüberhinaus habe ich das Licht vor dem Einschlafen als Lampe verwendet. Dazu habe ich als Lichtintensität die Stufe 12 gewählt. Das war ausreichend, um ein Buch zu lesen und kann ich nur empfehlen.
Displaylicht
Das Displaylicht empfand ich am Anfang als störend. Ich habe den Raum zum Schlafen gerne komplett dunkel. Die Displayanzeige mit der Uhrzeit hat den Raum jedoch erleuchtet. Hier empfehle ich, die Intensität des Displays auf 0 zu stellen. Damit ist das Display dunkel und die Uhrzeit erscheint erst, wenn du dich mit den Fingern den Touch-Knöpfen näherst.
Musik
Als „Musik“ habe ich mich für das Vogelzwitschern entschieden. Da wacht man gleich mit einem positiveren Gefühl auf als bei einem nervigen Klingeln. Andere Töne habe ich nicht weiter getestet, die Vögel haben mich gleich überzeugt.
Weitere Funktionen wie die Einschlaffunktion oder das Snoozen habe ich nur einmal testweise gecheckt, sie jedoch nicht täglich angewendet, sodass ich mir darüber kein abschließendes Urteil bilden konnte.
Kleiner Kritikpunkt: Die Lampe kann nicht eigenständig gewechselt werden. Sollte diese einmal kaputt gehen, musst du dich an den Hersteller wenden. Wie teuer dann ein Austausch ist, weiß ich nicht.
Fazit
Mein Fazit kann nur sehr positiv ausfallen, wenn du weiter oben im Artikel meine Erfahrungen gelesen hast. Der Tageslichtwecker hält das, was er verspricht: Ein besseres Gefühl beim Aufwachen am Morgen. Nach Meinung des Herstellers trifft dies auf 9 von 10 Anwender zu. Ich bin dann wohl einer dieser 9.
Der Preis von etwas über 100 Euro mag auf den ersten Blick etwas hoch erscheinen. In der täglichen Anwendung zahle ich damit, auf 1 Jahr gerechnet, etwa 30 Cent für ein gutes Gefühl am Morgen. Ich finde das sehr fair, mir ist es das Wert.
Ich kann dir den hier getesteten Tageslichtwecker daher nur ans Herz legen. Probiere ihn auch einmal 10 Tage aus. Bist du nicht davon überzeugt, kannst du es an Philips zurücksenden, sie haben eine Geld-zurück-Garantie.
Der Vollständigkeit halber: Natürlich kann ich hier nur diesen Tageslichtwecker bewerten. Es gibt noch viele weitere Geräte anderer Hersteller auf dem Markt, die wahrscheinlich ebenso gut funktionieren. Hier kannst Du etwa einen Vergleich von Lichtweckern sehen.
Das hier getestete Produkt kannst du über diesen Link bei amazon kaufen (Werbelink).
Wenn du noch Fragen zur Funktionsweise von Tageslichtweckern hast, kannst du gerne einen Kommentar unter diesem Artikel da lassen. Deine Meinung und Erfahrungsberichte sind herzlich willkommen und helfen sicher auch Anderen weiter.
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